Vom Planer zum Elektroinstallateur
Rico, warum hast du deinen Büro-Arbeitsplatz verlassen?
Als ich die Lehre zum Elektroplaner begonnen habe, musste ich ziemlich schnell feststellen, dass mir die Materialien und die elektrischen Komponenten teils sehr fremd waren. Durch ein 6-monatiges Praktikum in einem Elektroinstallationsgeschäft habe ich dann gemerkt, dass mir der handwerkliche Teil der Arbeit mehr Spass macht. Denn die Arbeitsfortschritte sind bei den Installationen viel besser ersichtlich als bei der Planung am Computer. Zudem ist es herausfordernder, die Tücken bei der Umsetzung frühzeitig zu erkennen und fristgerecht zu lösen. Das Sprichwort «Ein Elektroinstallateur ist der beste Planer» gibt es nicht umsonst.
Wovor hast du im neuen Beruf am meisten Respekt?
Vor dem Strom, denn er ist unsichtbar. Dadurch sind alle, die mit Strom arbeiten, gewissen Risiken ausgesetzt. Indem man die Sicherheitsregeln befolgt, können Elektrounfälle vermieden werden.
Hast du schon früher gerne handwerklich gearbeitet?
Ich habe bereits in jungen Jahren versucht, an einem Elektrobaukasten diverse Schaltungen zu erstellen – natürlich mit einer Anleitung und nur auf Niederspannungsebene. Mein Herz schlägt also schon seit langem für die Elektrotechnik.
Welche Arbeiten machst du gerne und welche weniger gerne?
Am allerliebsten führe ich Arbeiten aus, für die ich meinen Kopf brauche und bei denen keine Fehler passieren sollten. Dies beinhaltet vor allem komplexere Schaltungen oder Steuerungen. Manchmal ist es jedoch auch schön, wenn ich nicht viel überlegen muss und einfach machen kann. Arbeiten, die ich nicht gerne mache, gibt es eigentlich nicht. Jedoch macht mir der Job mehr Spass, wenn die Aufgaben abwechslungsreich sind. Der Beruf als Elektroinstallateur ist ideal, denn er ist sehr vielseitig.
Arbeitest du lieber allein oder im Team und wie wichtig ist dir ein gutes Team?
Ich finde eine gute Abwechslung ideal. Arbeiten, die eine hohe Konzentration erfordern, führe ich lieber allein aus, denn dann kann ich den gesamten Fokus darauflegen. Ich mag den Kontakt zu Menschen, von daher erledige ich auch gerne Arbeiten, die ich im Team ausführen kann. Das fördert den Teamspirit und ich lerne meine Arbeitskolleg/innen besser kennen. Ein gutes Miteinander ist mir sehr wichtig, denn dadurch steigern sich Motivation und Freude. Zudem schätze ich es, wenn ich mich auf das Team verlassen kann und wir uns bei Herausforderungen gegenseitig unterstützen.
Wie bist du auf die Oberholzer AG gekommen?
Da ich während der Elektroplaner-Lehre dazu verpflichtet war, ein Praktikum als Elektroinstallateur zu absolvieren, habe ich mir ein Unternehmen in der Umgebung gesucht. Und so bin ich auf die Firma Oberholzer gestossen.
Was versprichst du dir von dieser Zweitlehre?
In erster Linie möchte ich mir ein grösseres Grundwissen aneignen und die Zusammenhänge der beiden Bereiche besser verstehen. Zudem erhoffe ich mir, dass ich dadurch eine grössere Auswahl an Weiterbildungsmöglichkeiten habe.
Warum hast du dich nochmals für eine Lehre entschieden und nicht für eine Weiterbildung?
Ich bin der Meinung, dass mir bei einer direkten Weiterbildung ein grosser Teil vom Elektro-Know-how gefehlt hätte. Ich möchte keine halben Sachen machen und es ist mir wichtig, dass alles von Grund auf gut durchdacht, geplant und ausgeführt wird. Die Weiterbildung zum Projektleiter kann ich danach immer noch machen.
Hast du durch deine abgeschlossene Lehre als Elektroplaner EFZ eine verkürzte Lehrzeit?
Da die Lehre als Elektroplaner vier Jahre gedauert hat, habe ich die Möglichkeit, den Elektroinstallateur EFZ in zwei Jahren zu absolvieren. Es ist es jedoch so, dass ich trotzdem alle Fächer besuchen muss.
Willst du nach Abschluss dieser Lehre im Beruf bleiben?
Ja, ich möchte ein paar Jahre Erfahrung als Elektroinstallateur sammeln sowie allenfalls auch als Bauleitender Monteur, sodass ich mich ideal auf die Weiterbildung zum Elektro-Projektleiter Sicherheit vorbereiten kann.
Welche persönlichen Ziele hast du im Berufsleben?
Meine erste Hürde ist sicherlich der erfolgreiche Abschluss zum Elektroinstallateur EFZ. Dann möchte ich den Projektleiter Sicherheit absolvieren und die Meisterprüfung machen. Die Selbstständigkeit ist für mich zurzeit noch kein Thema. Wenn ich dann einmal so weit bin und wirklich alles Vorgenommene geschafft habe, werde ich sehen, welche Türen sich für mich öffnen und auf mein Bauchgefühl vertrauen.
Was machst du in deiner Freizeit?
Kreativität ist bei mir sehr oft gefragt, weshalb ich gerne koche und zeichne. Und zum Ausgleich gehe ich ins Fitnessstudio.
Was sind deine Stärken und Schwächen?
Zu meinen Stärken zählt sicher, dass ich im Berufs- und Privatleben sehr zuverlässig und pünktlich bin und sich meine Mitmenschen jederzeit auf mich verlassen können. In erster Linie ist mir das Wohl meiner Mitmenschen wichtig, dann das meine. Zudem versuche ich immer, alles richtig und vorausschauend zu machen, um ein optimales und speditives Ergebnis zu erzielen. Wenn ich allerdings meine gesamte Aufmerksamkeit auf eine einzelne Aufgabe setze, kann es gut sein, dass ich ab und zu was vergesse.